Das war 2016

Weihnachtliches-Schacky-Mausoleum

Ehrenmal leuchtet festlich
Schacky Mausoleum – Ort der Stille – Kommunikation mit den Gefallenen der Weltkriege

DIESSEN – Wer in diesen Tagen den Friedhof St. Johann besucht, wird beim Schacky Mausoleum von Lichterglanz empfangen: Zwei Christbäume, Weihnachtssterne und eine Krippe begrüßen den Gast. Sie erhellen das Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege und strahlen meditative Ruhe aus. Zum ersten Mal hat Jürgen Zirch, Vorsitzender vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsvereins Diessen den Andachtsraum weihnachtlich geschmückt. Das möge künftig immer zu Ostern und Weihnachten geschehen, ist es sein erklärter Wunsch. Das Ehrenmal müsse in Zeiten, wo alle nach Frieden suchen, sichtbar und erlebbar gemacht werden für Besucher und Spaziergänger, die Ruhe und Andacht suchen.

Bisher war die Tür zum Schacky Mausoleum stets verschlossen, jetzt ist sie offen und lädt ein, durch das geschmiedete, eiserne Schutzgitter den Blick durch den Sakralraum schweifen zu lassen. Vor allem in der Dämmerung leuchten die Kerzen festlich und wärmend, „sie laden ein zur Verbindung mit verstorbenen Kameraden und Familienmitgliedern,“ sagt Zirch, „und es ist eine Mahnung an alle, Krieg im Großen wie im Kleinen nicht nur zu verurteilen, sondern sich dagegen auszusprechen und mit friedensstiftendem Beispiel voran zu gehen.“

Der Veteranenverein habe ehrenvolle Aufgaben, fährt Zirch fort und regt die Mitglieder an, künftig kleine Aufgaben, wie das Schmücken und Pflegen des Ehrenmals zu übernehmen. Auch bei Beerdigungen würden Fahnenbegleiter gesucht, „wir haben viele Mitglieder im Verein, die solche Aufgaben wahrnehmen können.“ Er, Zirch, müsse sich künftige aus der Vereinsführung zurückziehen und sein Mandat bei der kommenden Vorstandswahl zur Disposition stellen, kündigt er für März 2017 Veränderungen an. Der Grund: Kurz vor Weihnachten hat er seinen Wohnsitz nach Dettenschwang verlegt, die Landwirtschaft im Kloster St. Alban ist eingestellt worden, so dass er auch sein berufliches Umfeld verändern musste. Beides lasse ihm nicht mehr ausreichend Zeit, dem Veteranenverein vorzustehen. „Außerdem bin ich überzeugt, dass ein Vorsitzender nur dann erfolgreich und gut die Vereinsgeschehnisse lenken kann, wenn er auch in Diessen wohnt.“

Die Historie des Ehrenmals auf dem Friedhof St. Johann kennt Zirch gut: Ludwig Freiherr von Schacky auf Schönfeld (1849-1913), königlicher Kämmerer und Oberstleutnant a. D., und seine Gattin Julia (1852-1910) entdeckten – in München residierend – 1903 am südlichen Ortsrand von Diessen die unbebauten Wiesen mit den eindrucksvollen Ausblicken über den See und über das Alpenvorland. Sie nutzten die Topografie und schufen in kurzer Zeit – von 1905 bis 1913 – eine Parklandschaft mit Statuen, Brunnen, Teehaus. Nach dem Tod seiner Gattin ließ der Freiherr neben dem Diessener Friedhof St. Johann ein Familien-Mausoleum erbauen. Dieses war als “Point de vue” am Ende der damals noch freien Sichtachsen in nördlicher Richtung zu sehen.

Als der Freiherr mit 63 Jahren verstarb, ging der Besitz bis 1921 an die Schacky’sche Familienstiftung über. Heute gehört das Ehrenmal zur Filialkirchenstiftung St. Johann. Für Pflege und Erhalt ist die Marktgemeinde Diessen zuständig. Im Untergeschoss befinden sich die Sarkophage der Schackys. Im Eingangsbereich ist der kleine Altar flankiert von den Erinnerungstafeln an die Toten der Weltkriege.

Unser Bild zeigt das erstmals zu Weihnachten 2016 geöffnete Mausoleum mit Christbäumen. Text | Foto: Beate Bentele.pixel

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Weihnachtsfreude zu den Menschen bringen
Veteranen verteilen Geschenke bei der Diessener Tafel

DIESSEN – Sie haben die Weihnachtsfreude zu den Menschen gebracht: Mitglieder vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen haben zu einer großen Bescherung eingeladen und drei Tage vor dem Heiligen Abend junge Flüchtlinge und Menschen mit kleinem Geldbeutel, die einmal die Woche bei der „Diessener Tafel“ Lebensmittel aussuchen, mit 80 Paketen überrascht. Vorsitzender Jürgen Zirch hat mit seinen Vorstandskollegen die Aktion anstelle einer Adventsfeier auf die Beine gestellt.

Seit Jahren versteigern die Veteranen in Diessen bei ihrer Weihnachtsfeier Päckchen und Pakete, die Diessener Geschäftsleute spendieren. Der Erlös fließt Jahr für Jahr einem wohltätigen Zweck zu. Heuer wollten Jürgen Zirch und Paul Blinia, der bei der Sammelaktion stets die Regie führt, ein Zeichen setzen und einen anderen Weg der sozialen Begegnung beschreiten.

Der Erfolg war großartig, berichtet Zirch und Blinia erzählt, wie sich die Menschen gefreut haben über die Überraschungsgeschenke. Lisa Blinia hat Lebensmittel, Praktisches für den Alltag, für Haus, Garten und die Wohnung, Bekleidung, Bücher und vieles mehr liebevoll eingepackt. Zusammen mit der Leiterin der Diessener Tafel, Ingrid Sämmer, sind die Pakete verteilt worden.

Mit dieser Aktion habe der Verein gemäß seiner Satzung gehandelt, in der auch humanitäre Verantwortung festgeschrieben ist. „Außerdem kommen die meisten Flüchtlinge, die in Diessen leben, aus den Kriegsgebieten in Syrien und Eritrea“, betont Zirch und Blinia fährt fort: „Für diese Menschen stehen wir Veteranen in der Verantwortung, weil wir hier und heute Friedenszeichen setzen müssen gegen Krieg und Menschenverachtung.“ Die Vorstandschaft der Diessener Veteranen ist überzeugt, dass der Weihnachtsgedanke dieses Jahr ohne Adventsfeier für die Mitglieder und für die öffentliche Wahrnehmung überaus lebendig geworden ist, „und unsere Aufgabe als Verein in einer neuen Dimension sichtbar gemacht worden ist.“
Unsere Bilder entstanden im Diessener Kirchenzentrum (Traidtcasten) bei der Päckchenaktion mit Jürgen Zirch, davor Ingrid Sämmer mit drei Tafel-Helfern aus Syrien und links außen Paul Blinia, Vize-Vorsitzender vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen. Text | Fotos: Beate Bentele.

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Veteranen erinnern an den Volkstrauertag 2016

DIESSEN – Der Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen erinnert seine Mitglieder und Freunde an den Volkstrauertag, der am kommenden Sonntag, 13. November begangen wird. Der Volkstrauertag findet in Deutschland seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Er erinnert an die Opfer von Gewaltherrschaft und an die Kriegstoten aller Nationen und ermuntert die Menschen, den Friedensgedanken zu verbreiten. In der Marktgemeinde beginnt der feierliche Gottesdienst in Würdigung der Gefallenen der beiden Weltkriege aus Diessen und St. Georgen um 10 Uhr im Marienmünster. Anschließend marschieren die Vereine über die Herrenstraße, Hofmark und Johannisstraße zur Totenehrung am Kriegerdenkmal (Schacky-Mausoleum) auf dem Friedhof St. Johann. Die Verantwortlichen der Marktgemeinde legen einen Kranz am Ehrenmal nieder. Die Bevölkerung möge teilnehmen und damit bekunden, dass der Frieden in der Welt das höchst Gut ist, das er zu erhalten gilt.

Unser Bild zeigt den Ehrenakt zum Volkstrauertag am Schacky-Mausoleum auf dem Friedhof St. Johann. Text | Foto: Beate Bentele.pixel

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Diessener Alphornbläser beim Alm Hoagart
33. Oberbayerisches Treffen in Reit im Winkl

DIESSEN – Reit im Winkl | Sie waren mitten drin und haben ihren Teil dazu beigetragen, dass der der Alm Hoagart wieder lebendig wird: Die Alphornbläser des Diessener Trachtenvereins sind unter der Regie von Jürgen Zirch beim Oberbayerischen Alphornbläser-Treffen in Reit im Winkl aufgetreten und haben zwei Stücke gespielt: D‘ Ammerseer und Auf dem Burgberg. Damit haben sie die Regionalität von Diessen in die oberbayerische Bergwelt hineingetragen und ins Chiemgau Alm Festival.

Musik aller Genres und für alle Generationen – aufgespielt inmitten der Chiemgauer Bergwelt: Von echter heimische Volksmusik, über Jazz und Rock reicht die Bandbreite, die das zweiwöchige Alm Festival anbietet. Zum Auftakt sind die Diessener Alphornbläser mit Jürgen Zirch an der Spitze nach Reit im Winkl gefahren, um einerseits das zehnjährige Jubiläum der Reit im Winkler Alphornbläser mitzufeiern und auf der anderen Seite beim Bayerischen Alphornbläser Treffen aufzutreten.

Seit 33 Jahre gibt es dieses Treffen, das heuer ins Chiemgau Alm Festival eingebunden war. 18 Gruppen mit den archaischen Instrumenten vom Chiemgau bis zum Ammersee präsentierten imposante, klangvolle Choräle und zünftige Alpenmusik. Zum Abschluss spielten 80 Alphornbläser aus 18 Vereinen den „Ruf der Freundschaft“.

Die ganztägige Veranstaltung begeisterte nicht nur mit bayernweiten Alphorngruppen, sondern mit festlichen bairischen Gewändern und bairischer Küche. Am Festival spielten in der Diessener Gruppe mit Ignaz Zanantonio, Peter Ostermeier, Hans Huber, Willy Abertshauser und Jürgen Zirch. Beate Bentele.

Unser Bild zeigt von links: Jürgen Zirch, Willy Abertshauser, Hans Huber, Peter Ostermeier und Ignaz Zanantonio. Fotos Privat.

Das Chiemgau Alm Festival, bei dem auch musikalische Wanderungen zu Almen stattfinden, läuft noch bis Sonntag 12. Juni. Wer mehr wissen möchte:
www.reitimwinkl.de/sommerurlaub/chiemgau-alm-festival-winklmoos-bayern

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