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Überraschung für Jubilar
Günter Hoheisel freut sich über ein schmackhaftes Geschenk

DIESSEN – Er gehört zu den aktiven Senioren bei den Veteranen: Am 22. März 2019 hat Günter Hoheisel seinen 80. Geburtstag gefeiert. Veteranen-Vorsitzender Paul Blinia ließ sich einen köstlichen Geschenkekorb einrichten und machte dem Jubilar – zusammen mit Michael Sepperl – die Aufwartung.
Das „Geburtstagskind“ hat sich riesig über die Glückwünsche des Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsvereins gefreut. Zu diesem Anlass haben sich die Herren an früher erinnert. Hoheisl war ursprünglich beim Autohaus Schürer als Mechaniker, später wechselte er zu BMW, wo er gleich als Meister eingestellt worden ist. Mit 55 Jahren ging er in Rente und lebt seitdem in Diessen. Mit jeder Menge Sport hält er sich fit, und wenn er seine Tage ruhiger angehen lässt, dann schnitzt er feine Figuren. Foto: Blinia

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Jugendbegegnung Diessen 2017

Arbeit für den Frieden
Junge Menschen aus 14 Nationen pflegen Kriegsgräber – Camp auf dem Diessener Sportplatz

DIESSEN – Triple step, triple step, one, two, three … sie tanzen barfuß auf der Wiese zwischen den Gebäuden beim MTV-Jugendhaus in Diessen. Lebensfreude pur und ihr Lachen schallen über den Sportplatz bis zum Ammerseeufer hinüber: 29 Jugendliche aus 14 Nationen tanzen mit der Diessener Trachtenjugend unter dem aufgehenden Mond – und Albert Hinterbichler spielt mit der Ziach dazu. „Bairisch tanzen ist der Hit“, lacht Stefan Niggl, Leiter im Diessener Jugendcamp vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Dass Tanzen mit Magnus Kaindl eine der wichtigsten Veranstaltungen im 14-tägigen Jugendcamp ist, das hat sich schon am nächsten Morgen bis zu Maximilian Fügen vom Schul- und Bildungsreferat des Landesverbands Bayern durchgesprochen.

Man glaubt es kaum: Junge Menschen, die sich gerade mal zwei Tage kennen, treffen auf junge Trachtler. Spätestens nach dem Auftanz, den Magnus Kaindl und Regina Hinterbichler anführen, ist man überzeugt: Die kennen sich schon lang. Außer Englisch sprechen sie keine gemeinsame Sprache, aber sie singen mit und beobachten genau, was Magnus und seine Crew vortanzen: Vom Hesseloher Sprungtanz über den Boarischen, die Sternpolka oder die Rheinländer Kutschn, die vor lauter Begeisterung beinahe zum bairischen Lindy Hop wird, geht die Post ab und wer dabei ist, sieht ein fröhliches Weltgeschehen mit Studierenden aus Bulgarien, Italien, Ungarn, Rumänien, Frankreich, Polen, den USA, Belarus, der Ukraine, Russland, Litauen, der Tschechischen Republik, Deutschland und der Türkei. Dazwischen Dirndl und Lederhos‘n. Sagen die einen „die tanzen cool“, sind die anderen überzeugt: „Hier gibt es immer super Essen.“ Was natürlich die Mitglieder der Bundeswehr freut, die für Versorgung und Mobilität der Gruppe garantieren.

Erinnern für die Zukunft
Seit vielen Jahren findet im MTV-Jugendhaus die Internationale Jugendbegegnung der Kriegsgräberfürsorge statt. Das Projekt 2017 steht unter dem Motto „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern – Erinnern für die Zukunft.“ Wie Bildungsreferent Maximilian Fügen bestätigt, ziele die alljährliche Jugendbegegnung auf den Austausch zwischen den Ländern, „wir wollen Vorurteile abbauen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen schaffen und Interesse an den jeweiligen Kulturen und Ländern wecken.“ Auch die Teilnehmer stehen hinter dem Motto. Sie berichten, dass sie sich für die Aktion entschieden haben, weil sie ihre Stimme für den Frieden erheben wollen, „außerdem verändert sich das Denken während man die Grabsteine reinigt. Mir ist klar geworden, dass die Brücken unter den Völkern sicherer werden müssen.“ Entsprechend tragen viele der jungen Leute T-Shirts mit der Aufschrift Travail pour la Paix – Work for Peace – Werk voor de Vrede – Lavoro per la Pace – praca dla pokoju …

Kriegsgräber pflegen
Während ihres zweiwöchigen Ammersee-Aufenthaltes arbeiten die Jugendlichen an den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf der Kriegsgräberstätte München-Waldfriedhof und leisten so einen persönlichen Beitrag gegen das Vergessen. Sie sitzen in der Sommerhitze auf Knieen, reinigen die Grabinschriften und ziehen die Schriftzüge wegen der guten Lesbarkeit nach, pflegen die Kriegsgräberstätte insgesamt und beschäftigen sich mit den Schicksalen der Toten. Eng mit der Arbeit am Kriegsgrab verbunden ist das Thema der historisch-politischen Bildung. Sie findet in Seminaren statt, beim Besuch des NS-Dokumentationszentrums in München, der Gräber der Geschwister Scholl sowie bei einer Führung durch die KZ-Gedenkstäte Dachau. Fügen: „Bei der Beschäftigung mit Einzelschicksalen beschäftigen sich die Jugendlichen gemeinsam mit der Vergangenheit Europas.“ „Menschenrechte“ als diesjähriges Jahresthema der Bildungsarbeit des Volksbundes werde aufgegriffen und schaffe Bezüge zur aktuellen Situation in Europa.

An den Abenden geht es dann um die regionale Kultur, zum Beispiel beim Tanzen mit dem Trachtenverein, sie lernen Zungenbrecher, singen am Lagerfeuer, essen bairische Gerichte, baden im Ammersee. Text | Foto: Beate Bentele.

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