Archiv – 2017

Vor der Heiligen Nacht, am Abend des 23. Dezember 2017: Christkindl-Anschießen in den Seeanlagen

DIESSEN – Es ist eine dunkle Nacht am Ammerseeufer. Aus allen Richtungen eilen die Menschen in die Diessener Seeanlagen. Ihr Ziel: Ein mit Fackeln beleuchteter Parcours – zusätzlich mit Scheinwerfern ausgeleuchtet – fokussiert den Blick auf Kanonen entlang des Seeufers. Ihr vorweihnachtlicher Kanonendonner hat einen relativ jungen Verein in den Blickpunkt gerückt: Die „Kanoniere Diessen“ wollen dem Christkindl den Weg auf die Erde weisen, erklärt ihr Vorsitzender Dominik Werner. Musikalisch begleitet wird das aufsehenerregende Spektakel von der Thaininger Blasmusik und den Diessener Alphornbläsern des Heimat- und Trachtenvereins d‘ Ammertaler Diessen -St. Georgen. Bei den Alphornbläsern ist der Vorsitzende vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen, Jürgen Zirch in der ersten Reihe, bei der Thaininger Blasmusik spielt Kassier Joachim Mastaller mit.

Er sei diesem alten Brauch eng verbunden, erklärt Dominik Werner den vielen Besuchern, bestimmt 500 – eher mehr – sind es gewesen, die vor der Heiligen Nacht mit Interesse den Böllerschützen auf die Finger schauten, als sie ihre Kanonen geladen und abgefeuert haben. Richtung Osten erst mal. Von dort aus sollen die Kollegen aus dem Erling-Andechser Raum antworten. Allerdings ist das Echo wegen der hohen Luftfeuchtigkeit eher mäßig.

Umso kraftvoller haben die Diessener Kanonen die Seeanlagen erschüttert, während Dominik Werner die zweite Seite des Brauchtums betonte: Er sprach über den tief verwurzelten Aberglauben an Dämonen und böse Geister, die man mit viel Krach und Lärm vertreiben wollte. An Ende der Show mit Feuerballons und Nebelschwaden konnte sich das Publikum über den Verein informieren, die Funktion der selbstgebauten Kanonen und die Vereinsaktivitäten erklären lassen. Werner: „Unsere Böller sind Vorderlader und werden mit sogenanntem Böllerpulver befüllt. Das besteht aus Schwarzpulver mit festgelegter Körnung (zwei Millimeter) und vorgegebener Abbrand Geschwindigkeit.“ Einige Tage später wiederholten die Kanoniere ihre Böller-Schau in großem Rahmen beim Neujahranschießen am Schondorfer Seeufer.

In den letzten Jahrzehnten habe das Schießen mit Böllern über die Tradition bei Veteranen-Beerdigungen hinaus wieder regen Zuspruch in eigenen Vereinen erfahren. Zahlreiche neue Böllergruppen seien entstanden. Allein in Bayern pflegen heute etwa 6.000 Böllerschützen diesen Brauch. Wer mehr wissen möchte schaut ins Internet unter www.kanoniere-diessen.de.

Unsere Bilder zeigen, wie es beim Christkindl-Anschießen war. Text | Fotos: Beate Bentele

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Sonntag, 19. November 2017

Weihnachtssterne für Veteranen – Adventliche Stimmung und gemütliche Wirtshausgespräche

DIESSEN – Draußen auf dem Untermüllerplatz haben die Perchten ihre wilden und ekstatischen Tänze aufgeführt – drinnen im Saal beim Unterbräu fanden sich Mitglieder und Freunde vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen zur vorweihnachtlichen Stunde zusammen. Während draußen die Feuer loderten, bescherten drinnen die Kerzen heimisches Licht: „Schön war’s“, freut sich Vorsitzender Jürgen Zirch am Ende, „gefühlvolle Stimmung, nette Gespräche und das Zusammenrücken zum Advent tut dem Vereinsleben gut.“

Obwohl in diesem Jahr die Kameraden aus Schladming | Österreich nicht angereist sind, hatten die Veteranen wieder volles Haus. Sie freuten sich über starke Abordnungen von ihren Patenvereinen, dem Veteranen-und Soldatenverein St. Georgen-Wengen und dem Veteranen- und Soldatenverein Raisting. Einen abwechslungsreichen frühen Abend (Beginn schon um 18 Uhr, was viele Mitgliedern als recht wohltuend empfanden) garantierten die Alphornbläser mit festlichen Klängen und die jungen Musikanten vom Musikverein Thaining. „Vier wollten kommen“, lacht Kassier Joachim Mastaller – „Jetzt sind wir neun.“ Dafür gab es natürlich kräftigen Applaus und vor allem für die flotten Melodien, die auch zum Mitsingen ermutigten.

Dazwischen haben Andreas Bernhard vom Patenverein Wengen und Sieglinde Steigenberger aus Diessen – die immer wieder Ausflüge organisiert und den Diessener Verein aktiv unterstützt – mit Weihnachtsgeschichten Ideen für Frieden und gutes Miteinander weitergegeben. Die Journalistin Beate Bentele gliederte den Abend mit Veteranen-Ereignissen und begeistere mit einer Bilderschau über die Vereinsaktivitäten. Da sind Ausflüge nach Schladming und an den Tegernsee, Treffen mit Patenvereinen und Ereignisse am Schacky-Mausoleum wieder in den Blickpunkt gerückt.

Weil Weihnachten auch ein Fest der kleinen Freuden ist, wünschte Vize-Vorsitzender Paul Blinia eine gute Adventszeit und überraschte mit kleinen roten Weihnachtssternen, die daheim an den Veteranenverein erinnern mögen. Dazu gab es Plätzchentüten mit hausgemachtem, liebevoll verzierten Weihnachtsgebäck aus der adventlichen Backstube seiner Familie, Lisa und Juliane Blinia. Text | Fotos: Beate Bentele

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Heldengedenktag mit wildem Schneetreiben

DIESSEN | St. Georgen – Wie es der Brauch ist, haben sich zum Volkstrauertag die Abordnungen von Militär und Diessener Vereinen aus der Gesamtgemeinde sowie aus Wengen und St. Georgen – flankiert von den Fahnenabordnungen – zur Totenehrung eingefunden: Der Zug zum Gedenktag für die Gefallenen und Toten der Weltkriege setzte aber auch Zeichen gegen Gewaltherrschaften in aller Welt.

Die Teilnehmer legten Kränze an der Kreuzkapelle nieder und am Schacky-Mausoleum auf dem Friedhof St. Johann. Dazu gab es Gedenkreden und Ansprachen von Bürgermeister Herbert Kirsch und Diessens Pfarrer Josef Kirchensteiner. „Am heutigen Volkstrauertrag erinnern wir uns an die Schrecken der beiden Weltkriege mit Millionen von Toten unter den Soldaten und der Zivilbevölkerung,“ sagte Andreas Bernhard, Vorsitzender des Soldaten und Veteranenvereins St. Georgen-Wengen. Und Bürgermeister Herbert Kirsch betonte, „wenn wir unsere Mitmenschen als Person achten und ihnen mit Respekt begegnen, sichern wir den Frieden in unserem Umfeld.“

Mit Böllerschüssen vor dem Schacky-Mausoleum, mit der Deutschland Hymne und dem Land der Bayern endete die Gedenkstunde – die vom ersten wilden Schneetreiben der Wintersaison überrascht worden ist.

Unsere Bilder zeigen Eindrücke von den ehrenden Ansprachen, den Kranzniederlegungen und Fahnenabordnungen. Text: Beate Bentele | Fotos: Raimund Fellner.

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Dienstag, 22. August 2017

Rund um den Tegernsee

DIESSEN | KREUTH | TEGERNSEE – Es war ein Ausflug in die Idylle des oberbayerischen Heimatlands: „Wir kennen die halbe Welt, aber unser Daheim ist uns manchmal recht fremd.“ Für Paul Blinia ein Grund mehr, nicht nur die Vereinsgemeinschaft zu pflegen, sondern den Jahresausflug gleich noch zur „Schnittstelle Heimat“ zu gestalten und anstelle früherer mehrtägiger Fahrten zu einem Tagesausflug rund um den Tegernsee einzuladen.

Wie gut das Konzept des zweiten Vorsitzenden vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen aufging, war schon in der Früh um acht Uhr klar, als der Omnibus vor dem Diessener Bahnhof nur noch einen Sitzplatz anbieten konnte für die Ortsredakteurin von Diessen. Bei der Abfahrt herrschte schon Bombenstimmung, die Wiedersehensfreude bei vielen war groß und mit Gaudi und Ratscherei ging es Richtung Kreuth – nicht in die Politzentrale der CSU – sondern in eine andere Käserei, wie schmunzelnd betont wurde. Ziel war die Naturkäserei Tegernseer Land, eine moderne Genossenschaft, der sich 18 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Tegernseer Tal angeschlossen haben. Jungbäuerin Sophie Obermüller führte über eine Stunde durch das Unternehmen mit Schaukäserei und Logistik-Einrichtungen, mit Käs- und Joghurtverkostung, Bauernhofeis … alles hergestellt aus naturreiner Heumilch und Produkten biologischer Landwirtschaft.

Das Mittagessen war ein Spaziergang in die Idylle, auf der Schwaigeralm schmeckte nicht nur das Augustiner, sondern auch die Bratkartoffeln, die Wildbratwürscht und das Blaukraut verführten den Gaumen. Am späten Nachmittag lockte natürlich das Herzogliche Tegernseer Bräustüberl, das Dunkle vom Fass, das Seeufer in sommerlicher Hitze, die Fischbude vom Simpert Ernst aus einem Diessener Fischereigeschlecht, Dirndlstuben und bairische Geschenke in den Geschäften rundum den Schlossplatz von Tegernsee. Text | Fotos: Beate Bentele.

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15. August 2017

Mariä Himmelfahrt im Marienmünster zu Diessen

DIESSEN – Mit ihrer neuen Fahne, die eine Hommage ist an die Marktgemeinde Diessen, haben sich die Fahnenträger Paul Blinia und Michael Sepperl vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen eingereiht in die stattliche Abordnung der Diessener Vereine, die im Altarraum des Marienmünsters das Patrozinium umrahmt haben. Sie begleiteten die Feierlichkeit, die in diesem Jahr mit feinen Akzenten zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden ist. Pfarrer Josef Kirchensteiner „ist mitten unter uns“ gewesen: Seine Predigt führte ihn weg vom Altar und mitten hinein unter die Kirchenbesucher, was mit viel Freude honoriert wurde. „Da bin ich Ihnen näher“, sagte der Pfarrer.

Zu Beginn lenkte er die Blicke auf das Heilige Theater im Hochalter: Eingangs war die Bühne geöffnet und zeigte die Patronin des Marienmünsters, dann schob sich „wie von Geisterhand“  das Altarbild darüber, dass die Himmelfahrt Mariens zeigt. Dank moderner Elektronik ist es leise und sanft aus seinem Erdschacht in den Blickpunkt des Marienmünsters geglitten. Weiterer Höhepunkt war die festliche Musik von Chor und Orchester des Marienmünsters mit der Missa solemnis von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und dem beliebten Halleluja von Georg-Friedrich Händel (1685-1759).

Das Marienmünster war bis auf den letzten Platz besetzt und die Stehplätze ebenso. Wer dabei sein konnte, wird den Tag nicht vergessen. Text | Fotos: Beate Bentele.

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Im August 2017

Jugend aus 14 Nationen trifft Trachtenjugend Diessen

DIESSEN – Unsere Bilder zeigen, wie Jugendliche aus Europa und USA das bairisch Tanzen toll finden, vor allem bei der Schuhplattler-Vorführung von Magnus Kaindl, Regina Hinterbichler, Maria Eichberg, Stefan Scheidl, Marlene Bartos und Martin Hinterbichler wird gefilmt, was hergeht. Außerdem zeigen wir das MTV-Jugendhaus, wo sich die jungen Menschen aus 14 Nationen mit der Diessener Trachtenjugend trifft. Hier ist auch das Headquarter der jungen Menschen aus Bulgarien, Italien, Ungarn, Rumänien, Frankreich, Polen, den USA, Belarus, der Ukraine, Russland, Litauen, der Tschechischen Republik, der Türkei und Deutschland, die in ihren Sommerferien Kriegsgräber pflegen, reinigen und restaurieren nach dem Grundsatz Travail pour la Paix – Work for Peace – Werk voor de Vrede – Lavoro per la Pace – praca dla pokoju … Text/Fotos: Beate Bentele

Lesen Sie mehr zum Thema unter Aktuelles.

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Fronleichnam zwischen Klosterberg und Fischerei

Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen ist mit der Fahnenabordnung dabei

DIESSEN – Nach jahrelanger Pause ist die Fronleichnamsprozession heuer wieder vom Klosterberg bis hinunter bis in die Fischerei gezogen: Die sogenannte große Tour als beeindruckendes Zeugnis inniger Volksfrömmigkeit hielt Andacht an drei Außenaltären: Beim Schmiedemeister Walter Spensberger in der Schützenstraße, beim Marienplatz in der Fischerei und von dort zog die Prozession zum Rathaus, wo der Altar des Heimat- und Trachtenvereins d‘ Ammertaler Diessen – St. Georgen die Gläubigen innehalten ließ.

Die zahlreichen Vereinsabordnungen und Insignien des heimischen Brauchtums, die Bläsergruppe Diessen, die Kommunionkinder, die Schwestern aus St. Alban und viele Gläubige begleiteten die Monstranz mit dem Allerheiligsten, von Pfarrer Josef Kirchensteiner unter dem „Himmel“ getragen. Erst gegen Mittag kamen die Gläubigen am vierten Altar – im Marienmünster – an. Vorneweg mit ihrer neuen Vereinsfahne haben sich Mitglieder vom Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen trotz der Sommerhitze tapfer gehalten in ihren braunen Vereinsjoppen. Hinterher beim Weisswurscht-Essen im Traidtcasten haben sie auch die Vereinsgemeinschaft genossen. Text/Fotos: Beate Bentele

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Jahreshauptversammlung ehrt verdiente Mitglieder

Soldaten-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Diessen tagt am Sonntag,
19. März 2017 im Unterbräu – Überraschungsbesuch aus Schladming

DIESSEN – Es war ganz schön voll im Saal beim Unterbräu, als sich der Kameradschaftsverein eingefunden hat, um miteinander das Vereinsjahr 2016 Revue passieren zu lassen und die kommende Zeit zu planen. Vorsitzender Jürgen Zirch betonte erneut, bei der Wahl 2018 sein Mandat weiterzugeben. Er forderte die Mitglieder auf, sich im Verein zu engagieren und das Kameradschaftsleben dadurch aufrecht zu erhalten. Im Anschluss ehrte Zirch zusammen mit den stellvertretenden Vorsitzenden Paul Blinia eine Reihe langjährige Mitglieder.

Beate Bentele berichtete über den drei-Tages-Ausflug im Juni 2016 nach Schladming anhand von 150 Bildern. Dazu beeindruckten die Schilderungen über Land und Leute in der Steiermark – mit denen drei Überraschungsgäste die Erinnerungsfotos lebendig werden ließen. Es war eine Riesenfreude, dass die Kameraden von Österreichischen Kameradschaftsbund (ÖKB) im Ortsverein Schladming eigens wegen der Jahresversammlung nach Diessen gereist sind: Hans-Peter Bunner, Eduard Heidlmayer und Hans Laszlo. Nach der Versammlung verbrachten sie den Abend noch am Stammtisch im Unterbräu und danach bei der Familie Kurt und Tina Ziese. Text/Fotos: Beate Bentele

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Bischof Dr. Konrad Zdarsa bewundert die Fahne
Pontifikalamt am Sonntag, 19. März 2017 in der Kirche St. Georg

DIESSEN – Es war ein besonderer Tag: Zum ersten Mal nach gut 1.100 Jahren besucht ein Bischof die Ur-Kirche in Diessen: Festliche Orgelmusik spannte ihre feine Klangwelt über die Kirche St. Georg im Gemeindeteil St. Georgen. Nach dem feierlichen Pontifikalamt standen 18 Fahnenabordnungen aus Diessen und den Ortsteilen Spalier vor dem Feuerwehrhaus und erwiesen dem hohen Gast aus Augsburg die Ehre. Der Bischof seinerseits betonte, wie glücklich er sich hier in Diessen fühle angesichts der unbeschreiblich schönen und kostbaren Kirchenkunst und würdigte das reiche Vereinsleben als Basis eines hochwertigen gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Nach dem Pontifikalamt gab es Gelegenheit, beim Stehempfang im Traidtcasten mit dem Hohen Würdenträger, begleitet vom Bischofssekretär Johannes M. Steber noch in Dialog zu treten. Text/Fotos: Beate Bentele

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